Ihr kennt das Haus der Kulturen, oder?
Das Haus der Kulturen (kurz HDK) kennen sicherlich die meisten von Euch, eventuell auch aus dem Feier-Kontext, da dort unter anderem gelegentlich Veranstaltungen elektronischer Tanzmusik stattfinden; jedoch ist das HDK viel mehr als ein Club für Techno-Partys. Das Gebäude befindet sich im Westen Göttingens nahe der Leine und steht praktisch auf demselben Platz wie das Pelotongelände und die Musa.
Wir waren dort und haben mit Claudio gesprochen, der sich seit mittlerweile 14 Jahren im HDK engagiert. Er plaudert ein bisschen aus dem Nähkästchen und wir hören interessiert zu: Im Jahr 1996 haben sich Einheimische und Zugewanderte zusammengetan und in den Räumlichkeiten, welche ehemals als Lagerraum für Bewirtschaftungsmaterialen des Militärs genutzt wurden, ein Migrationszentrum gegründet. Der Trägerverein Zukunftswerkstatt e.V. wurde dann 1997 gegründet. Die ehrenamtlich engagierten Menschen haben viel Arbeit und Herz in das Gebäude investiert, sodass es nun möglich ist, die Räumlichkeiten unten als Veranstaltungsraum und Café zu nutzen. In den oberen Etagen des Gebäudes befinden sich Büros, wo neben der Zukunftswerkstatt noch weitere gemeinnützige Organisationen und Vereine ihren Sitz haben, die für Gleichberechtigung aller Bürger*innen, gegen Rassismus und für Asylrecht und Integration kämpfen. Das HDK selbst dient als Treffpunkt und Begegnungsort, der Menschen zusammenbringt und Hilfesuchenden Unterstützung bietet. Die Mitwirkenden des Vereins bringen verschiedenste Erfahrungen und Perspektiven mit und engagieren sich im Rahmen verschiedener Projekte, dazu gehören beispielsweise Anti-Rassismusprojekte und Sprachkurse. Zudem organisieren sie Veranstaltungen wie Lesungen, Sommerfeste und mehr.
Ziel ist es, über verschiedene Themen aufzuklären, gegenseitiges Verständnis zu fördern, gemeinsam für andere und mit anderen da zu sein und letztendlich kulturellen Austausch und Integration zu fördern. Auch die Vernetzung mit verschiedenen Organisationen und Vereinen aus der Umgebung erleichtert das Umsetzen verschiedener Projekte. Dazu finden monatliche Konferenzen mit Vertreter*innen der Musa, Peloton und dem Weststadtzentrum statt, in denen gemeinsam über Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden, um auch strukturelle Herausforderungen des Stadtteils gemeinsam anzugehen: Z.B. errichteten sie gemeinsam einen Sportplatzes für Anwohner*innen.
Natürlich ist die Arbeit nicht nur Zuckerschlecken und die Engagierten stehen vor verschiedenen Herausforderungen, wie beispielsweise der Kurzfristigkeit der meisten Projekte, wie Claudio uns erzählt. Es sei wichtig, dass das HDK langfristig ein Ort der Begegnung, Unterstützung, des Austauschs, und des politischen und gemeinnützigen Engagements bleibt. Das Haus bietet zudem Räumlichkeiten für (nicht religiöse) Veranstaltungen, ist offen für gemeinnützige Projekte und Ideen. Falls euch etwas einfällt oder ihr Lust hättet, euch einzubringen, schaut gern beim Weststadtfest am 03.09.22 vorbei. Checkt außerdem gern mal die Homepage aus oder besucht das HDK auf Instagram und Facebook, dort bekommt ihr Infos zu aktuellen Projekten und Veranstaltungen.
Aktuell wird zudem ein Mensch gesucht, der*die Lust hat die Homepage mitzugestalten, meldet euch diesbezüglich gern beim HDK per Mail oder ruft an; auch wenn ihr Lust habt euch anderwärtig einzubringen.