Ankündigungen
Lust auf ein spannendes Lehrforschungsprojekt (8C)?
„Sanktionierung von Normverstößen in einer ethnisch pluralen Gesellschaft – Oder wie kombinieren wir Experimental- und Umfrageforschung?“ B.Soz.300: Forschungspraktikum und SQ.SoWi.23: Lehrforschungsprojekt am Beispiel – SoSe 2023 und WiSe 2023/2024 (4 SWS, 2 pro Semester) Leonie Dreißigacker | Jan-Philip Steinmann (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, KFN)
Im geplanten Seminar wird an aktuelle kriminologische, soziologische und (sozial)psychologische Forschung angeschlossen. Dabei soll (1) inhaltlich an ethnische Asymmetrien bei der Durchsetzung sozialer Normen herangeführt werden und (2) methodisch die Vorteile einer kombinierten Verwendung von Experimental- und Umfrageforschung vermittelt werden. Es wird also untersucht, wer in einer ethnisch pluralen Gesellschaft besonders aktiv bei der Ahndung von Normverstößen ist, wer gehäuft das Ziel von solchen Ahndungen ist und es wird nach Motivkonstellationen gefragt, die Sanktionierung im Allgemeinen und Sanktionierung von ethnisch Anderen wahrscheinlicher machen. Zunächst werden einschlägige theoretische und empirische Texte der Sanktionierungsforschung erarbeitet und dann wird sich mit der Logik von (miteinander kombinierter) Experimental- und Umfrageforschung beschäftigt. Anschließend wird gemeinsam ein Forschungsdesign entwickelt, das ermöglicht, die oben genannten Forschungsfragen zu beantworten. Am Ende des Seminars erfolgt die Datenerhebung. Die erhobenen Daten stehen für Abschlussarbeiten zur Verfügung.
Interdisziplinäres Forschungsseminar: Erinnerungskulturen biographisch erforschen
Im Sommersemester 2023 bietet Dr. Mykola Borovyk ein interdisziplinäres Forschungsseminar zum Thema „Erinnerungskulturen biographisch erforschen: Deutsche familiale Erinnerungen an Flucht und Vertreibung und Wahrnehmungen von Krieg und Kriegsflüchtlingen im heutigen Deutschland“ an. Das Seminar richtet sich an Studierende der Fakultät für Sozialwissenschaften sowie an alle, die sich für die Erforschung des sozialen Gedächtnisses interessieren.
Die Erinnerungskultur der Deutschen bezüglich Flucht und Vertreibung wurde lange Zeit als Gefahr für die neue demokratische Erinnerungskultur betrachtet. In der heutigen Zeit scheint sie jedoch Solidarität mit den neuen Kriegsflüchtlingen zu fördern, insbesondere mit den Menschen, die aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Diese Solidarität ist jedoch oft sehr selektiv. Das Seminar nutzt die biographische Methode, um die Überlieferung von Erinnerungen auf familiärer Ebene zu untersuchen und die soziale Wirkung solcher Erinnerungen zu erforschen. Dadurch werden die Teilnehmer*innen in der Lage sein, das Funktionieren des sozialen Gedächtnisses an der Basis besser zu verstehen, insbesondere in Bezug auf die dominierenden öffentlichen Narrative über die Vergangenheit.
Dr. Mykola Borovyk ist Historiker mit den Schwerpunkten Biografik, Oral History und Memory Studies. Er begann seine Forschungs- und Lehrtätigkeit in Kiew, Ukraine und ist seit 2015 in Deutschland an der Ludwig-Maximilians-Universität und verschiedenen Forschungseinrichtungen tätig. In den letzten drei Jahren hat er ein Projekt für eine neue Gedenkstätte am Ort des früheren NS-Konzentrationslagers Sachsenburg konzipiert.
20€ verdienen – Studie zum Biligualismus
Am Sprachwissenschaftlichen Seminar wird aktuell eine Studie zum Bilingualismus durchgeführt. In diesem Rahmen werden zweisprachige Muttersprachler*innen (Türkisch-Deutsch) gesucht, die bereit wären, an der Studie teilzunehmen. Hier geht es zu den Details (Beschreibung, Ziele & Kontaktdaten).
Seminar „Jenseits der Neoklassik: Eine marxistische Perspektive auf die Ökonomie“
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet im SoSe 2023 ein Seminar „Jenseits der Neoklassik: Eine marxistische Perspektive auf die Ökonomie“ im Rahmen des Moduls B.WIWI-WB.0006: „Kritische Ökonomik“ an, welches auch für Studierende der Sozialwissenschaftlichen Fakultät belegen können. In diesem Seminar wird versucht, ausgehend von der marxistischen Wirtschaftstheorie eine Kritik an der neoklassischen Theorie zu formulieren, um durch diesen Erkenntnisgewinn den Weg zu einem pluralem Verständnis der ökonomischen Verhältnisse und Theorien zu ebnen.